Die Geschichte des "Tarzan - Fritz - Wochele"
Wir waren frisch verheiratet und auf der Feier war die Tante sehr betrübt über den Verlust ihres Shi Tzu Hundchens. Sie hätte so gerne wieder einen Hund. Tage später hatte sie Geburtstag und ich kam auf die grandiose Idee Ihr wieder Einen zu schenken. Also machte ich mich auf die Suche wobei ich, damals noch hundeunerfahren, von den Preisen in den Anzeigen geschockt war. Ich suchte also einem kleinen Hund der kein Vermögen kostete. Ich wollte schon aufgeben, da sah ich die Anzeige "Dackelwelpen günstig" abzugeben. Dort vor Ort waren 4 braune und ein schwarz-loh Farbener. Dieser war für mich der Schönste doch keiner wollte ihn bisher haben. Also nahm ich ihn mit und setzte ihn ins vorbereitete Körbchen wo er bitterlich weinte, so dass ich ihn auf meinen Schoß nahm. Sogleich ging es ihm seelisch besser was man aber von seinem Magen nicht behaupten konnte. Dieser entleerte sich während der Fahrt zu unsere Freude mehrmals über meinen guten Mantel. Na ja bei der Tante angekommen hatte ich ihn mittlerweile in einen Teppich gepackt, so dass nur der Kopf zu sehen war. Die Tante rastete halb aus vor Freude über das kleine Dackelbaby jedoch wollte er nur noch bei mir bleiben und weder auf das Kissen des Exhundes noch mit den Lieblingsspielsachen des Vorgängers spielen. Nur ich war wichtig, obwohl sich die Tante die größte Mühe mit ihm gab. Der Zeitpunkt zu Gehen war gekommen und ich ging mit schwerem Herzen ohne Ihn. (Dackelaugen können manchmal grausam sein) Zuhause hatte Abstand und ich konnte mich erholen. Doch kaum 3 Tage später kam der Anruf! Wir sollten das Hundchen wieder abholen, da beide nicht glücklich geworden waren. Sie passten einfach nicht zusammen. So, nun hatte ich so ein winziges nicht stubenreines Dackelbaby in unserer damaligen kleinen Wohnung. Es war eine große Umstellung für mich. Und eigentlich war ein Dackel nicht gerade der Innbegriff eines Hundes für mich. Mein Mann war jedoch begeistert. Also schlossen wir einen Kompromiss :Es war Montag und wir besprachen, wenn wir bis Freitag jemand finden der ihn nimmt, geben wir ihn weg. Ich fragte alle Leute die ich kannte, ob sie nicht ein kleines Dackelchen haben wollten, doch alle sagten das Selbe , das sei doch kein Hund, wenn dann wollen sie einen richtigen Hund. Es war Freitag geworden und plötzlich klingelte das Telefon. Eine Bekannte einer Bekannten hätte ihr die Nummer gegeben, wegen des Dackelchens. In mir kam Hoffnung auf, jedoch war mein Mann ans Telefon gegangen, und ich hörte ihn sagen: Nein tut mir leid, wir behalten Ihn. Im ersten Moment war ich frustriert. Also weiterhin jede Woche neue Hausschuhe, Socken, Kissen... kaufen. (Wir hatten eine Wohnung in offener Bauweise, also nur eine Tür zum Bad, sonst war alles zugänglich, leider auch das Bett, das viel bequemer war als sein neues Körbchen. Wir nannten ihn Tarzan. Er wuchs heran und uns immer mehr ans Herz. Als er ausgewachsen war und wirklich ein Bild von Dackel wurde kamen viele auf uns zu, ob wir ihn nicht hergeben würden, aber für kein Geld der Welt hätte ich das noch getan. Tarzan war ein Echter Dackel, wie er sein sollte. Seinem Herren treu ergeben. Fremden gegenüber misstrauisch mit Killerinstinkt und steht's schnappbereit. Wenn er im Auto saß, brauchte ich nicht abzuschließen, keiner hätte unbeschadet etwas entwenden können. Er lehrte all unseren Bekannten den Respekt vor kleinen Hunden. Mit 6 Jahren fing sein Rücken Problem (Bandscheiben) an, was ich nie erwartet hätte, da er eine Sportlerfigur hatte und gut bemuskelt war. Anfangs konnten wir das gut behandeln .Jedoch wurde es immer schlimmer; als er dann fast querschnittsgelähmt war und es ihm immer schlechter ging, mussten wir ihn schweren Herzens erlösen lassen. Das war bisher unser schwerster Gang. Ich dachte bei mir vorwurfsvoll, wenn ich ihn nur fett gefüttert hätte, dass er nicht so leichtfertig hätte springen können, dann wäre es vielleicht nicht passiert. Der Dackel meiner Oma damals wurde über 13 Jahre alt. Jedoch wird er uns immer in Erinnerung bleiben. Und sein "Tätatät" mit einer feinen französischen Dackeldame das nicht ohne Folgen blieb,( Gott sei dank! ) , bescherte uns seine Tochter Julie, in der er weiterlebt.